Zu Beginn des Projekts will Kontrastiv einen vertraulichen Diskursraum für Fachexpert:innen und Vertreter:innen verschiedener Positionen zu Wald- und Holznutzung eröffnen. In diesem interdisziplinären Diskursraum werden zunächst – streng strukturiert und moderiert – die unterschiedlichen Auffassungen zu einem beispielhaften Themenkomplex mit Bezug zu zukunftsfähiger Waldwirtschaft sachlich ausgebreitet.

Allerdings ist dies nicht die einzige Aufgabe der Fachgruppe, denn die Expert:innen sollen nicht wirklich zu einem fachlichen Konsens hinsichtlich waldbaulicher Fragen gelangen, sondern aufmerksam werden auf die hinter ihren fachlichen Positionen stehenden Problemdefinitionen und Argumentationsstrukturen, und darüber hinaus auf ihre Annahmen, Werte, Interessen und daraus folgende Zielkonflikte. Um diese Meta-Ebene der Debatte zu erreichen, werden regelmäßige Reflexionsphasen in die Diskussionen der Fachgruppe eingebettet.

Neben den der Debatte zugrunde liegenden Aspekten soll die Fachgruppe sich in diesen Reflexionsphasen auch die Bedingungen einer fachlich und sachlich angemessenen Debatte in diesem kontroversen Themenfeld vergegenwärtigen und sie identifizieren, beispielsweise Standards und Regeln.

Die vorgefundenen Positionen und Annahmen werden die Projektpartner schließlich in einer Konstellationsanalyse verarbeiten und grafisch aufbereiten. Als Ergebnis entsteht ein Gesamtbild, das sowohl Gemeinsamkeiten und potentielle Synergien als auch Konfliktlinien für alle sichtbar und damit diskutierbar macht. Zusätzlich geben die Erfahrungen aus der Fachgruppe bereits erste Hinweise auf hilfreiche Ansätze, Elemente, Instrumente und Formate für eine konstruktive, transdisziplinäre Debattenkultur.